Kognitive Verhaltenstherapie
Grundlage dieser Therapieform ist die Theorie, dass die individuelle Betrachtungsweise jedes Menschen sowie die damit verbundenen Gedanken, Emotionen und Überzeugungen unser Leben und insbesondere unser emotionales Erleben in erheblichem Maße beeinflussen.
Sind unsere Gedanken, unsere Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung unseres Umfeldes und die damit verbundenen Empfindungen überwiegend negativ, so werden sich diese ebenfalls sehr nachteilig auf unsere psychische Gesundheit auswirken. Depressive Erkrankungen und Störungen finden hier oftmals ihren Ursprung.
Im Fokus der kognitiven Verhaltenstherapie steht die kritische Überprüfung aktueller Überzeugungen und Lebensphilosophien hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit, ihrer Logik und der Erfahrungen, die diesbezüglich gemacht wurden, mit dem Ziel, diese durch funktionale und positivere Gedanken und Verhaltensschritte zu ersetzen.
Ziel und Inhalte der kognitiven Verhaltenstherapie :
Lösungs-und ressourcenorientierte Verfahren
Hier geht es schwerpunktmäßig um das Erkennen der eigenen Ressourcen und deren zielgerichtete Nutzung insbesondere bei der Problemlösung. Dieses soll durch die psychotherapeutische Arbeit erreicht werden.
In der Praxis sieht dieses folgendermaßen aus:
Der Therapeut versucht die Situation des Patienten aus einer neutralen Position von außen zu betrachten und zu erfassen. Anschließend bespricht er mit diesem dessen Ausgangsposition und erarbeit durch gezielte Fragestellungen gemeinsam mit dem Patienten die Anstrebung und Umsetzung seiner Ziele. Die Aufgabe des Therapeuten besteht ausschließlich darin, durch diese gezielte Fragestellung den Weg für den Patienten zu ebnen, damit er die für ihn bestmögliche Lösung finden kann und es ihm so möglich ist, diese durch Ausschöpfung seiner bereits vorhandenen Ressourcen umzusetzen. Nachhaltige positive Veränderungen von komplexen Situationen geschehen in kleinen Schritten. Voraussetzung ist das uneingeschränkte Interesse an positiver Veränderung seitens des Patienten.
Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung:
„Repariere nicht, was nicht kaputt ist!“
„Finde heraus, was gut funktioniert und passt - und tu mehr davon!“
„Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt - dann höre damit auf und versuche etwas anderes!“
(In Anlehnung an: McKergow/Clarke: Solutions Focus Working Solutions Books 2007, Chapter 1)
Der zeitliche Aufwand der Lösungs- und Ressourcenorientierten Therapie beschränkt sich in der Regel auf eine relativ geringe Anzahl von Sitzungen (4-7).
Gesprächstherapie
Die Gesprächstherapie ist in erster Linie eine non-direktive Form der Psychotherapie. Im Mittelpunkt steht hier die therapeutische Interaktion in Verknüpfung mit den jeweiligen Gefühlen, Wertvorstellungen und Zielen des Patienten/Klienten. Carl Rogers, Begründer der Klientenzentrierten Psychotherapie, ging davon aus, dass jeder Mensch eine angeborene "Selbstverwirklichungstendenz" besitzt, d.h. unter günstigen Umständen sorgt diese für eine Weiterentwicklung und Reifung der Persönlichkeit. Sind jedoch die Umstände weniger günstig, kann es zu einer Störung dieses Gleichgewichtes und dieser Fähigkeit der "Selbstheilung" kommen, Spannungen, Konflikte und Störungen im Selbstkonzept sind mögliche Folgen.
Die therapeutische Interaktion erfolgt hier auf eine besondere Weise. Der Therapeut begegnet dem Klienten mit absoluter Wertschätzung, Kongruenz (Übereinstimmung bzw. Deckungsgleichheit mit dem Klienten), Echtheit (Aufrichtigkeit ) und Empathie (Einfühlungsvermögen). Der Therapeut verzichtet auf Ratschläge, persönliche Stellungnahmen und Bewertungen. Er spiegelt jedoch die ausgedrückten emotionalen Inhalte der Aussagen des Klienten in anderen Worten wieder, um die eigene (gesunde) und zum Reifungsprozess notwendige Wahrnehmung des Klienten zu reaktivieren.
Diese Vorgehensweise ermöglicht es dem Klienten, in einem vertrauensvollen und geschützten Raum, schrittweise, angstfrei und selbstbestimmt an der Lösung seiner Probleme zu arbeiten (Selbstexploration), indem er es wagt, unterdrückte Wünsche und Vorstellungen zu äußern. Diese zurückgewonnene Fähigkeit zur Selbstexploration soll dazu führen, dass der Klient Schwierigkeiten, Konflikte und Spannungenzukünftig besser bewältigen kann.